Kontraste und Licht

Um gute Kontraste zu erzielen, ist u. a. eine ausreichende, optimale (gleichmäßige) Beleuchtung erforderlich. Ebenso wie eine zu geringe Beleuchtung kann eine zu intensive Beleuchtung (Blendung oder gar spiegelnde Reflexion) zur Reduktion von Kontrasten führen. Blendungen oder Schattenbildungen sind durch die Wahl eines geeigneten Beleuchtungsniveaus zu vermeiden. Oberflächen müssen matt sein, damit sie nicht spiegeln können.
Eine optimale Lichtmenge und -qualität beeinflussen die Sehfähigkeit ganz wesentlich. Eine gute Beleuchtung kann die Probleme der Sehbehinderung reduzieren.

Für die Betroffenen bedeutet eine sehbehindertengerechte Beleuchtung:
Ein optimales Kontrastsehen sowie eine bessere Farbwahrnehmung werden ermöglicht.
Die individuell bestmögliche Sehschärfe wird genutzt.
Aktives Verhalten wird unterstützt und depressiven Phasen entgegengewirkt.
Das Lernverhalten wird gefördert und das Konzentrationsvermögen wird gesteigert.
Ermüdungserscheinungen werden hinausgezögert oder gar verhindert.
Die Fehlerquote wird verringert.

Die Sehfähigkeit wird durch Blendungen herab gesetzt, da Blendung nicht grundsätzlich zuviel Licht bedeutet, sondern immer falsches Licht. Eine Blendung kann zu Lidkrämpfen und Blendungsschmerzen führen. Für Normalsehende tritt Absolutblendung nur bei extremsten Lichtverhältnissen auf.
Wenn sich die sehbehinderte Person in einer schattigen Umgebung oder an einem Regentag wohl fühlt, darf davon ausgegangen werden, dass sie auch in der Wohnung und am Arbeitsplatz eine gute Ausleuchtung verträgt.
Die Wichtigkeit, nach einer individuellen Lösung zu suchen, betont Fritz Buser, wenn er schreibt: „Die sehbehinderten Personen sollten ihren Lichtbedarf kennen und lernen, in allen Situationen für eine genügend hohe Beleuchtungsstärke zu sorgen. Sie müssen lernen, Beleuchtungsspezialisten in eigener Sache zu werden.“
Tipps zur blendfreien Beleuchtung in der eigenen Wohnung siehe unter 5.5.3 Grundsätzliche Überlegungen zur blendfreien Beleuchtung